Wir sind ein gemeinnütziger, dem Heimatverein „Entrup aktiv e. V.“ angeschlossener Verein mit zurzeit 20 aktiven Mitgliedern. Intern nennen wir uns Telegrafenverein.“ Der Verein wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, auf dem 231 Meter hohen Lattberg bei Entrup an historischer Stelle einen königlich preußischen Telegrafen nachzubauen. Der dazu notwendige Turm wurde 2012 vom Kreis Höxter errichtet, nachdem Mitglieder des Telegrafenvereins bereits im Jahr 1999 aus dem Heimatverein „Entrup aktiv“ heraus die Initiative für den Turmbau ergriffen und zahlreiche Verhandlungen mit Behörden, Grundstückseignern und möglichen Sponsoren geführt hatten.
In Absprache mit dem Kreis Höxter ließ der Telegrafenverein den 12 Meter hohen Signalmast mit den 6 Indikatoren auf dem Dach des Lattbergturmes aufsetzten. Ferner übernahm er die Kosten für die Dachbeplankung, den Treppenaufgang zur Dachplattform, die Absturzsicherung auf dem Dach sowie die Einhausung und Sicherung des Stellwerks.
In der Folgezeit bemühte sich der Verein um einen Abdruck der 2007 bei Sommersell gefundenen 190 Mio. Jahre alten Paddelechse „Toni“. Er ist mittlerweile im Turm angebracht und eine jederzeit zu besichtigende Attraktion.
Gemeinsam mit Kunststudentinnen der Uni Paderborn entwickelte und installierte der Telegrafenverein im und am Obergeschoss des Aussichtsturms eine weithin sichtbare Illumination. Der dazu notwendige Stromanschluss wurde ebenfalls auf Vereinskosten angelegt.
Wanderern schufen die Vereinsmitglieder Sitzgelegenheiten im und am Turm, Radwanderern bauten sie stabile Fahrradständer.
Aus Gründen des Klimaschutzes und um die laufenden Kosten für z. B. Versicherungen, Reparaturen und notwendige Anschaffungen finanzieren zu können, ließ der Telegrafenverein auf dem Dorfgemeinschaftshaus eine Photovoltaikanlage errichten. Die seit Mai 2019 daraus erzielten Gewinne fließen ausnahmslos in die Heimatpflege und den Naturschutz.
Wandergruppen und Schulklassen bieten die Vereinsmitglieder Turmführungen an mit einem Aufstieg auf das 24 Meter hohe Dach und die Möglichkeit, selbst „geflügelte Wörter“ in die Luft zu schreiben.
Belohnt werden die Aufsteiger mit einem einzigartigen Panoramablick. Dieser reicht vom Köterberg über die Oldenburg und die Abtei Marienmünster bis zur Nachbarstation 30 in Vörden. Von dort wandert der Blick zum Windpark Holzhausen, auf die Stadt Nieheim, die Rennstrecke Bilster Berg und die Gegenstation 32 bei Oeynhausen. Am Horizont rücken das Eggegebirge mit dem Velmerstod-Turm und der Teuto mit dem Sender Bilstein sowie dem Hermannsdenkmal ins Blickfeld. Über Steinheim hinaus wandert der Blick zum Biester-Berg bei Lemgo, zur Ortschaft Brakelsiek und zur Schwalenburg. Der Besucher erlebt somit eine Zeitreise, die vom 9. ins 21. Jahrhundert führt. Je nach Jahreszeit erlebt er die Rapsblüte, die Erntezeit, den bunten Herbst und vielleicht auch wieder einmal einen weißen Winter. Er befindet sich mit Rotmilan und Bussard auf einer Höhe, kann die unter ihm äsenden Rehe und, mit ein wenig Glück, die sich am Boden duckende Wildkatze beobachten. Ganz sicher sind ihm der Gesang zahlreicher Vögel und das Klopfen des Bunt- und Grünspechts. Herrlich zu beobachten sind die Sonnenauf- und ‑untergänge. Während beim Blick über die Beberauen Silber- und Graureiher ins Bild kommen, stellen Naturfreunde fest, dass Rebhuhn, Hase, Feldlerche, Fasan, Kiebitz und Kornweihe nicht mehr zu hören und zu sehen sind. In lauen Sommernächten kommen den Besuchern die kleinen Vampire auf dem Turm so nahe, dass das leise Rauschen ihrer Flügel zu hören ist.
Einschließlich der Photovoltaikanlage hat der Telegrafenverein mit Unterstützung seiner Sponsoren bislang mehr als 100.000 € in die Heimatpflege sowie den Natur- und Umweltschutz investiert. Die unzähligen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden sind darin nicht enthalten.
Die 55 Meter lange Vogelschutzhecke ist gepflanzt. Sobald der bestellte Wilddraht eingetroffen ist, kann die Aktion abgeschlossen werden.
Pünktlich zum 1. Mai 2020 sollte das Crowdfunding der Vereinigten Volksbank für die Installation einer Webcam auf dem Lattbergturm gestartet werden. Infolge der Corona-Krise hat die Bank ihre Zusage auf unbestimmte Zeit zurückgenommen. Der Verein wird das Projekt dennoch weiterverfolgen und gegebenenfalls erst im nächsten Jahr realisieren oder weiter ausbauen. Erste Unterstützer haben bereits Spenden eingezahlt. Die Namen der Spender gibt der Verein zum Jahresende bekannt.
Das Crowdfunding „Webcam auf dem Lattbergturm“ ist am 3. August 2020 gestartet.
Das Startzeichen gaben für die Vereinigte Volksbank Projekt-begleiterin Marleen Menne und für den Telegrafenverein Josef Köhne auf dem Dach des Aussichts- und Telegrafenturmes.
Informationen bekommen Interessierte und Unterstützer unter https://v‑vb.viele-schaffen-mehr.de/webcam-am-lattbergturm
Spenden erfolgen auf das Konto:
Crowdfunding Vereinigte Volksbank 33034 Brakel
IBAN: DE 64 4726 4367 9920 3114 00
Verwendungszweck: Webcam am Lattbergturm
Überweisungsträger hält der Vereinsvorsitzende vor.
Die „Grüne Schule“ am Lattbergturm ist jetzt komplett.
Nachdem die letzten sechs Info-Tafeln des Naturlehrpfads bereits aufgestellt waren, konnten die stellvertretende Geschäftsführerin des Zweck-verbands Naturpark Teutoburger Wald – Eggegebirge, Birgit Griese-Lödige, und Sparkassenfilialleiterin Regina Helmes das Vogelstimmenspiel in Betrieb nehmen.
Gefördert wurde die Maßnahme vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW. Die Sparkasse Höxter beteiligte sich mit einer Spende in Höhe von 500,00 €.
Um das Projekt realisieren zu können, waren Mitglieder des Telegrafenvereins mehr als 70 Stunden im ehrenamtlichen Einsatz.
Ein Abguss des 190 Mio. Jahre alten Ammoniten, der im August 2019 von Sandebecker Heimatwerkern beim Radwegebau in der Nähe von Kronospan gefunden wurde, ist jetzt auf der „Toni Etage“ des Lattbergturmes zu sehen.
Er hängt in einem von der Tischlerei Potthast, Marienmünster, gebauten Schaukasten und wurde von der stellvertretenden Geschäftsführerin des Zweck-verbands Naturpark Teutoburger Wald-Eggebirge, Birgit Griese-Lödige und dem Sandebecker Dorfwerkstatt-Mitarbeiter Werner Reimann der Presse vorgestellt. Ein Teil der anfallenden Kosten konnte mit einem von der Detmolder Bezirksregierung ausgestellten Heimatscheck des NRW Heimatministeriums finanziert werden.
Dank an alle Spender!
Liebe Spenderinnen und Spender,
mit Ihrer und Eurer Unterstützung haben wir das Ziel erreicht und die für die Installation einer Webcam benötigte Summe zusammenbekommen.
Ganz herzlich möchten wir uns dafür bei allen bedanken, die sich, mit welchem Betrag auch immer am Crowdfunding der Vereinigten Volksbank beteiligten.
Namentlich möchte wir uns bei der Projektbegleiterin der VOBA Marleen Menne bedanken. Ebenso bei Katharina Reineke für die Computerhilfen bei der Antragstellung.
Als kleines Dankeschön hat der Vereinsvorstand unter allen Spendern zwei brandaktuelle Jubiläums-CDs des Panflötisten Matthias Schlubeck sowie ein Buch verlost.
Die Gewinner sind:
Robert Obermeier- Hartmann, Bad Driburg – Pömbsen (30 Jahre Panflötenkonzerte / Matthias Schlubeck)
Theresia Focke, Nieheim – Entrup (30 Jahre Panflötenkonzerte / Matthias Schlubeck)
Rainer Richtsmeier, Steinheim – Hagedorn, („TÜRME“ Sach- und Erzählbuch von Paul Maar).
Die Jahresbilanz ist positiv
Obwohl die Corona Pandemie und die lange Trockenheit auch dem Telegrafenverein einiges zu schaffen machte, kann der Vorstand zum Jahresende zufrieden zurückblicken. Alle für das Jahr 2020 geplanten und angekündigten Aktivitäten konnten erfolgreich umgesetzt werden obwohl einige unschöne Attacken die Installation einer nicht eben billigen Videoüberwachung erforderlich machten. Zusätzliche Kosten und Arbeit verursachten gebrochene Holzbohlen im Treppenaufgang sowie eine als Wetterschutz angelegte Teil-Außenverschalung und Reparaturen an der Beleuchtung. Besonders erfreulich aber ist, dass der für die Anschaffung einer Webcam benötigte Geldbetrag Dank eines hervorragend von der Bevölkerung unterstützten Crowdfundings der Vereinigten Volksbank zusammengekommen ist. Die Kamera ist bereits bestellt und kann, sofern das Wetter mitspielt, in den ersten Wochen des neuen Jahres installiert werden.
Der von der Stadt Nieheim vergebene Heimatpreis ist leider nicht, wie von Bürgermeister Vidal im Rat verkündet, in voller Höhe an den Telegrafenverein gegangen. Nachdem die Medien bereits über die Zuwendung in Höhe von 5.000 € berichtet hatten, verfügte der Bürgermeister einen Abzug von 1.000 € für einen andere Ortschaft. Dank der Unterstützung anderer Institutionen konnte aber auch diese im Haushalt bereits verplante Summe kompensiert werden.
Herzlich Dank möchte der Vorstand des Telegrafenvereins zum Jahresende allen Spendern und Unterstützern sagen, denn nur mit ehrenamtlicher Arbeit allein lassen sich die mehrere tausend Euro kostenden Projekte nicht stemmen.
Der Dank gilt: Vereinigte Volksbank, Sparkasse Höxter, Naturpark Teutoburger Wald – Eggegebirge, Bezirksregierung Detmold, Verein Natur und Technik e.V., Bilster Berg Drive Resort, Westfalen Weser Netz GmbH, Bürgerstiftung Nieheim sowie allen am Crowdfunding beteiligten Personen.
Höchst erfreulich und motivierend war die Zusammenarbeit mit dem Team des Naturparks Teutoburger Wald – Eggegebirge und den Mitarbeiter*innen der Bezirksregierung Detmold. Dafür möchte ich mich auch persönlich ganz herzlich bedanken.
Liebe Freundinnen und Freunde des Telegrafenvereins!
Wir haben uns daran gewöhnt, dass alle Jahre wieder das Christkind vor der Tür steht. Doch in diesem Jahr ist alles anders, denn zwischen dem Christkind und vielen Türen steht das Virus Corvid 19. Es verhindert gegenseitige Besuche und trennt enge Verwandte und Freunde. Weihnachten ohne die Kinder und Enkel feiern zu müssen, fällt nicht leicht. Die Eltern und Großeltern am heiligen Abend nicht umarmen zu können, tut weh. Dennoch dürfen alle diejenigen, die diese Gefühle in sich tragen, sagen „hurra, wir leben noch!“ Wir sind noch da und dürfen uns auf ein verspätetes Wiedersehen freuen.“ Und genau das sollten wir tun. Wir sollten es so machen, wie es vor mehr als 150 Jahren die Telegrafisten machten, wenn dichte Nebelschwaden und dunkle Regenwolken die Sicht behinderten und keine Signale mehr zu sehen waren. Sie warteten geduldig darauf, dass sich Nebel und Wolken verzogen und helle Sonnenstrahlen am Horizont sichtbar wurden.Bleiben auch wir geduldig und kritisieren wir nicht die Menschen, die derzeit eine riesige Verantwortung für unser Volk tragen. Denn nichts ist belastender, als in ehrlicher Verantwortung für andere zu entscheiden und zu handeln.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine frohe Weihnacht mit guten Gedanken und Gesprächen. Und für das neue Jahr wünsche ich Gesundheit, Gelassenheit, ein ausreichendes Ein- und Auskommen und vor allem Zufriedenheit.
Ihr / Euer
Josef Köhne
Zwischen den Feiertagen werden wir am Lattbergturm wieder das Zeichen V einstellen. Es steht für Victory, Vernunft und Vater unser.
Das Victory Zeichen lässt uns auf den Sieg über Corona und den Frieden hoffen.
Die Vernunft der Menschen kann dazu beitragen, dass dieser Sieg alsbald gelingt.
Das Vater unser kann denjenigen Trost geben, denen das Schicksal im vergangenen Jahr besonders hart mitspielt hat.