Heimatschützenverein Entrup gedenkt der Kriegstoten
Obwohl der Heimatschützenverein Entrup sein diesjähriges Schützenfest infolge der Corona Krise absagen musste, hielt der Vorstand, unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben, an einem traditionellen Ritual fest. Am Samstagabend trat er am Gefallenenehrenmal an und erinnerte in einer kurzen, jedoch beeindruckenden Zeremonie an die Opfer der beiden Weltkriege. In seiner knapp gefassten Ansprache rief Oberst Oliver Tölle das Leid aller von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffenen Menschen in Erinnerung und dankte für die lange Friedenszeit, die wir seit dem Ende des 2. Weltkriegs erleben durften. „Wir dürfen uns weder von Trumps und Putins, noch von Kims verwirren lassen“, sagte Tölle. Es müsse ein Anliegen aller Schützen und jedes Einzelnen sein, sich mit aller Kraft für den Frieden einzusetzen.
Das ansonsten bei Kranzniederlegungen von einer Blaskapelle intonierte Lied vom guten Kameraden spielte im Schatten der alten Eichen Franzl Mönikes auf der Mundharmonika. Und es war insbesondere dieser Augenblick, der starke Emotionen weckte. Denn immer wieder berichteten Kriegsheimkehrer und ehemalige Kriegsgefangene von Kameraden, die an besonderen Tagen, wie zum Beispiel am Heiligen Abend, eine Mundharmonika aus der Tasche zogen und mit ihrem inbrünstigen Spiel ein kleines Stückchen Heimat in die Bunker oder die Gefangenenlager holten. Somit fiel die diesjährige Gefallenenehrung der Pandemie nicht zum Opfer, sondern rief Bilder in Erinnerung, die schon vergessen schienen.
Foto: Eine Blumenschale stellte der Vorstand des Heimatschützenvereins Entrup in das von Maria Welling geschmückte Ehrenmal für die Toten beider Weltkriege.